Die Auswertung des Fragebogens zur Kirche in Borchersdorf von Pfarrer Otte:
In heute üblicher Schrift:
R.B. Königsberg. — Kr. Neidenburg.
Borchersdorf
Königl. Bauerndorf.
A. Die evangelische Mutterkirche königlichen
Patronats. Im J. 1822 mußte das Kirchen-
gebäude wegen seines gänzlichen Verfalls
von Polizei wegen abgebrochen werden,
und seitdem wurde die Gemeinde den
evangelischen Geistlichen zu Soldau über-
wiesen, welche alle kirchlichen Handlungen
vollzogen. Endlich wurde es durch die Gnade
Sr. Majestät des Königs möglich, im J. 1854
den Neubau der Kirche in Angriff zu nehmen.
Aus der alten Kirche sind noch
zwei Glocken ohne Inschriften vor-
handen, ferner ein einfacher silberner
Kelch nebst Patene.
Das Kirchensiegel zeigt einen Adler
mit Zepter und Reichsapfel.
Die neue Kirche wurde vom Bauunternehmer Appolt aus Soldau gebaut und Pfingsten 1856 eingeweiht. 1) Sie wurde nicht an der alten Stelle im Friedhof errichtet, sondern gegenüber auf der anderen Straßenseite. Eine Orgel mit Pedal und 10 Stimmen, vom Orgelbauer Rhon in Wormditt gefertigt, wurde 1859 eingeweiht. Der Altar ist mit einem Bild (»Christus am Oelberg«)
Quellen / Literatur / Anmerkungen:
↑ 1) Fritz Gause – Geschichte des Amtes und der Stadt Soldau – Hamburg 1998, S. 163
↑ 2) Agathon Harnoch – Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen – Neidenburg 1890, S. 185